Nach einer schläfrigen Woche wird Comet ISON plötzlich lebendig. Jetzt ist es auf ungefähr 5,5 gestiegen - knapp über der Grenze für das bloße Auge - und hellt sich weiter auf. Einige Amateurastronomen haben es sogar ohne optische Hilfe gesehen.
Auch das Erscheinungsbild von ISON hat sich radikal verändert. Vor einer Woche entwickelte der Komet einen zweiten Gas- oder Ionenschwanz, der neben dem breiteren, helleren Staubschwanz strömte. Dieser neue Anhang ist seitdem wie Pinocchios Nase gewachsen und entspricht fast der Länge des Staubschwanzes. Ich entdeckte es mit abgewandtem Blick am Dienstagmorgen, dem 12. November, durch ein 15-Zoll-Teleskop (37 cm). Spannender ist, dass der Kopf des ISON viel heller und kompakter war. Astronomen bewerten einen Kometen Kondensationsgrad oder "DC" auf einer Skala von 0 bis 9 von extrem diffus ohne Aufhellung in der Mitte bis scheibenförmig oder stellar. In den letzten Tagen hat Comet ISON es mit DC = 6 oder mäßig kompakt und hell verpackt. Jetzt berichten Amateure, dass sich der Kopf des Kometen aufgehellt hat und mit einem Gleichstrom von 8 viel kompakter geworden ist.
Der Astronom Emmanuel Jehin von der TRAPPIST Das Team (TRAnsiting Planets and PlanetesImals Small Telescope) stellte am 11. und 12. November einen zehnfachen Anstieg der Staubproduktion um den Kometenkern sowie zusätzliche Materialstrahlen fest, die ins Koma sprengten. Jehin berichtet, dass das innere Koma in der Nähe des Kerns immer noch sehr scharf ist und keine Anzeichen einer Störung zeigt - bisher hängt ISON dort drin.
Dies sind alles gute Nachrichten für Kometenbeobachter. Die intensive Hitze der Sonne beginnt das Eis des Kometen mit größerer Wut wegzukochen. Die Hitze kann auch neue Risse oder Brüche in der ISON-Kruste freilegen. Frisches Eis bedeutet, dass der Sonne noch mehr Material zum Verdampfen zur Verfügung steht und wahrscheinlich in den nächsten ein oder zwei Tagen zusätzliche Helligkeitssprünge auftreten.