Columbus setzt Segel für den Weltraum

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Für europäische Wissenschaftler und Weltraumbegeisterte ist das Warten bald vorbei. Mit Columbus fliegen zwei ESA-Astronauten, Hans Schlegel aus Deutschland und Leopold Eyharts aus Frankreich.

Die ESA betrachtet Columbus als die bislang wichtigste europäische Mission für die ISS und als Eckpfeiler des Beitrags Europas zu diesem kooperativen internationalen Bestreben.

Die Schaffung eines menschenfähigen Wissenschaftsmoduls für eine Raumstation wurde erstmals 1985 von den Europäern vorgeschlagen. Zu dieser Zeit erwog Frankreich den Bau eines Mini-Space-Shuttles namens Hermes, um zu einer vorgeschlagenen Raumstation namens Man Tended Free Flyer (MTFF) zu fliegen von Deutschland und Italien gebaut werden. Mit der Verschiebung von MTFF im Jahr 1991 und der Beendigung von Hermes im Jahr 1993 blieb dem geplanten Columbus-Modul jedoch keine Fahrt ins All und nirgendwo hin.

Als die ESA 1995 als ISS-Partner beitrat, war das Columbus-Wissenschaftsmodul ein logischer Beitrag für die Europäer. Das Modul wurde im Jahr 2000 fertiggestellt und der ursprüngliche Termin für die Lieferung von Columbus in den Orbit war 2004. Dieser Termin wurde jedoch nach dem Space-Shuttle-Unfall in Columbia im Jahr 2003 verschoben.

Columbus ist 7 Meter lang und 4,5 Meter im Durchmesser und wird spezielle Experimente für multidisziplinäre Forschung in Biologie, Physiologie, Materialwissenschaften, Strömungsphysik, Technologie, Biowissenschaften und Bildung durchführen. Columbus kann zehn Wissenschaftsregale halten, wird aber mit nur fünf an Ort und Stelle starten, da zukünftige Missionen mehr Wissenschaftsregale an Bord bringen werden. Zusätzlich sind zwei Ständer an der Außenseite des Moduls angeschraubt, die für Materialforschung und für ungefilterte Raumansichten verwendet werden können. Columbus wird an den Steuerbord-Docking-Port des Harmony-Knotens angeschlossen.

Schlegel wird eine Schlüsselrolle bei zwei der drei für die Mission geplanten Weltraumspaziergänge oder EVA (Extra-Vehicular Activity) spielen und dabei helfen, das Labor zu installieren und mit Strom zu versorgen.

Eyharts wird für eine lange Mission an Bord der ISS bleiben und Dan Tani ersetzen, der mit dem Shuttle zur Erde zurückkehren wird. Eyharts wird eine Schlüsselrolle bei der Installation, Aktivierung und In-Orbit-Inbetriebnahme von Columbus und seinen experimentellen Einrichtungen spielen.

Im Orbit wird Columbus vom Columbus Control Center der ESA im Deutschen Raumfahrt-Operationszentrum des DLR in Oberpfaffenhofen bei München überwacht.

Die amerikanischen Astronauten auf Atlantis sind Commander Stephen Frick, Pilot Alan Poindexter und Missionsspezialisten Rex Walheim, Stanley Love und Leland Melvin.

Die Prognose für den Start am Donnerstag lautet 80 Prozent "go" und sinkt am Freitag und Samstag auf 60 Prozent.

Ursprüngliche Nachrichtenquelle: ESA-Pressemitteilung

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