Pünktlich zu Weihnachten ist eine lange verborgene Krippe aufgetaucht, nachdem sie jahrhundertelang unter einem anderen Gemälde verborgen gelegen hatte.
Auf seiner Oberfläche zeigt das Kunstwerk die Enthauptung des heiligen Johannes des Täufers, und es wird angenommen, dass es etwa 400 Jahre alt ist, sagten Vertreter der Northumbria University in Newcastle, Großbritannien, in einer Erklärung.
Während der Restaurierung des Werkes deuteten Röntgenaufnahmen des Gemäldes jedoch darauf hin, dass in den Farbschichten unter der Oberfläche eine ganz andere Geschichte lauerte. In den Röntgenaufnahmen entdeckten Restauratoren Formen, die denen ähnelten, die normalerweise in Krippen zu finden sind, wie ein Baby mit einem Heiligenschein um den Kopf, kniende Engel und die Wände einer Krippe, die sich laut Aussage im Hintergrund erheben.
Das Gemälde befindet sich in der Sammlung des Bowes Museum im Nordosten Englands. Die Leinwand, die sich über eine große Holztafel aus mehreren Holzstücken erstreckte, war wahrscheinlich ein Teil eines größeren Altarbildes. Im Laufe der Jahrhunderte war das Gemälde verfallen. Experten aus dem Kunstschutzprogramm von Northumbria haben das Kunstwerk geröntgt, um die Verschlechterung der Farbe zu messen, die dort stark beschädigt wurde, wo die Holzteile der Platte zusammengefügt wurden.
"Da wurde uns klar, dass das Gemälde mehr enthält, als wir ursprünglich dachten", sagte der Kunstkonservator Nicky Grimaldi, Dozent in der Kunstabteilung von Northumbria, in der Erklärung.
In den Röntgenaufnahmen tauchten gespenstisch weiße Gestalten auf, darunter eine, die ihre Arme ausstreckte, um ein Geschenk zu machen, wie es die drei Weisen oder Magier in Krippen oft tun. Der Umriss eines Babys mit einem Heiligenschein mit Goldrand tauchte ebenfalls auf, sagte Grimaldi in der Erklärung.
"Unglaublich, wir können Linien über dem Röntgenbild sehen, von denen wir glauben, dass sie vorbereitende Zeichnungen sind, die zeigen, wo das Gemälde wahrscheinlich von einer Originalzeichnung kopiert wurde", erklärte sie. "Diese Linien wurden anschließend mit einer weiteren Farbschicht wie Bleiweiß gefüllt, damit sie auf dem Röntgenbild sichtbar sind."
Anfang dieses Jahres wurden Details ähnlich versteckter Bilder in einem anderen Gemälde enthüllt: Leonardo da Vincis "Die Jungfrau der Felsen", das die Jungfrau Maria, das Jesuskind und einen anwesenden Engel darstellt. In diesem Fall war das verborgene Bild jedoch eine frühere Version derselben Szene, nur mit den Charakteren an verschiedenen Positionen.
"Es ist wirklich ungewöhnlich, auf diese Weise versteckte Bilder zu finden", sagte Grimaldi in der Erklärung. "Und eine Krippe in diesem Detail zu entdecken - und kurz vor Weihnachten - war wirklich unglaublich."
