Dort draußen, in der Dunkelheit des Weltraums, begeht eine Galaxie einen Raubüberfall. Das Opfer enthält ungefähr die Hälfte der Masse, und das geht stetig zurück, weil 3C 326 North einen Teil seines Gases stiehlt.
Die galaktische Wechselwirkung wurde durch das Spitzer-Weltraumteleskop der NASA aufgedeckt. Diese Art von Interaktionen sind im gesamten Universum verbreitet. Dies ist jedoch eines der klarsten Beispiele, die jemals gesehen wurden. Die Masse von mehr als einer Milliarde Sonnen wird erwärmt und von der kleineren zur größeren Galaxie abgesaugt.
Laut Patrick Ogle, einem Forscher am Spitzer Space Center der NASA, "könnte dies eine wichtige Phase bei Galaxienfusionen sein, die wir gerade beobachten."
Ogle und seine Mitarbeiter versuchten zunächst, eine Reihe entfernter Objekte, sogenannte Radiogalaxien, zu untersuchen, die sich etwa eine Milliarde Lichtjahre entfernt befinden. Diese sind nach dem Strom von Radiowellen benannt, die aus den supermassiven Schwarzen Löchern in den Zentren der Galaxien strömen. 3C 326 North war nur das Extremste.
Als sie das interagierende Paar weiter untersuchten, bemerkten sie, dass es einen Sternschwanz hatte, der die beiden Objekte miteinander verband. Hier nochmal Ogle:
"Die fragliche Galaxie scheint eine große Menge molekularen Wasserstoffs von ihrem Nachbarn zu entfernen und ihn aufzuheizen", sagte Ogle. "Das supermassereiche Schwarze Loch im Zentrum der Galaxie verdaut einen kleinen Teil des Gases und stößt es in riesigen, relativistischen Jets aus, die Millionen von Lichtjahren lang sind."
In naher Zukunft wird der ältere, größere 3C 326 North eine zweite Jugend erleben. Das gestohlene Gas gibt ihm neue Taschen der Sternentstehung. Dem kleineren 3C 326 South wird diese Jugend gestohlen - er wird nicht mehr in der Lage sein, selbst Sterne zu bilden. In ferner Zukunft könnten die beiden Galaxien irgendwann verschmelzen, und dann wird alles vergeben.
Ursprüngliche Quelle: NASA / JPL / Spitzer-Pressemitteilung