Wenn Sie auf der Oberfläche des Saturn wären, wie lange würde ein Tag dauern? Dies ist für Wissenschaftler ein Rätsel geblieben, da die dicken Gaswolken die Oberfläche des Planeten vor direkter Beobachtung durch Teleskope oder Orbiter verdecken. Da können Wissenschaftler nicht direkt sehen An der Oberfläche haben sie einen anderen Ansatz gewählt: Zuhören.
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Mithilfe von Funkemissionen aus dem Inneren des Saturn konnten Wissenschaftler seine Rotationsperiode näher betrachten. Im Inneren eingeschlossene geladene Teilchen senden Radiowellen aus, wenn sie mit dem Saturn-Magnetfeld bei etwa 100 Kilohertz interagieren. Es ist, als hätte Saturn einen eigenen Radiosender, der mit einer bestimmten Frequenz sendet, und wenn sich das Magnetfeld tief im Inneren des Planeten dreht, ändert sich die Frequenz des Senders.
Voyager hat diese Emissionen neun Monate lang gemessen, als sie in den 1980er Jahren vorbeigingen, und die Rotation wurde mit 10 Stunden 39 Minuten 24 Sekunden und einer Unsicherheit von 7 Sekunden berechnet. Das Ulysses-Raumschiff überwachte 15 Jahre später auch die Emissionen und lieferte ein Ergebnis von 10 Stunden 45 Minuten 45 Sekunden mit einer Fehlerquote von 36 Sekunden.
Warten Sie, das sind 6 Minuten Unterschied! Entweder hat sich Saturn im Laufe der Jahre stark verlangsamt, oder es ist etwas anderes los. Cassini hat dieselben Funkemissionen mit seinem Instrument Radio and Plasma Wave Science gemessen und festgestellt, dass sich die Rotation zusätzlich zu dieser langzeitigen Variation in einer Woche um bis zu ein Prozent unterscheidet.
Wissenschaftler glauben, dass dies auf zwei verschiedene Dinge zurückzuführen sein könnte: Der von der Sonne kommende Sonnenwind stört die Messungen oder Partikel von Enceladus 'Geysiren beeinflussen das Magnetfeld. Beides würde dazu führen, dass die Funkemissionen variieren, und sie könnten gleichzeitig zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.
Die neuen Daten von Cassini deuten stark darauf hin, dass der Sonnenwind ein wahrscheinlicher Schuldiger ist: Die Messungen der Kurzzeitrotation alle 25 Tage variieren, was der Rotation der Sonne vom Saturn aus entspricht. Auch die Geschwindigkeit des Sonnenwinds variiert die Messungen, muss also berücksichtigt werden. Enceladus könnte die Ursache für den langfristigen Unterschied sein, aber es sind weitere Messungen erforderlich, um festzustellen, ob dies definitiv der Fall ist oder ob es noch einen weiteren Faktor gibt.
Das Festnageln der Saturnrotation ist hilfreich bei der Berechnung der tatsächlichen Windgeschwindigkeiten der Wolken und gibt wichtige Hinweise auf die Zusammensetzung und Verteilung des Innenraums. Sobald die Interferenz durch Sonnenwind und Enceladus berücksichtigt ist, kann die wahre Rotation des Saturn genau bestimmt werden.
Dann bleibt nur eine Frage: Haben sie Werbung auf Saturn FM?
Quelle: ESA-Pressemitteilung