Der magnetische Nordpol der Erde driftet weiter und überquert den Nullmeridian

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Der magnetische Nordpol der Erde, der in den letzten Jahren schneller als erwartet gewandert ist, hat nun den Nullmeridian überschritten.

Der magnetische Norden hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten mit einer Geschwindigkeit von etwa 55 Kilometern pro Jahr von seiner früheren Heimat in der kanadischen Arktis nach Sibirien zurückgezogen. Das neueste Modell des Erdmagnetfelds, das am 10. Dezember von den Nationalen Zentren für Umweltinformationen und dem British Geological Survey veröffentlicht wurde, sagt voraus, dass diese Bewegung fortgesetzt wird, wenn auch wahrscheinlich mit einer langsameren Geschwindigkeit von 40 km pro Jahr.

Dieses Modell wird zum Kalibrieren von GPS- und anderen Navigationsmessungen verwendet.

Das Erdmagnetfeld wird durch das Aufwirbeln des äußeren Eisenkerns des Planeten erzeugt, der ein komplexes, aber größtenteils Nord-Süd-Magnetfeld erzeugt. Aus Gründen, die nicht vollständig verstanden wurden, aber mit der inneren Dynamik des Planeten zusammenhängen, befindet sich das Magnetfeld derzeit in einer Phase der Abschwächung. Deshalb driftet der magnetische Norden.

Im Februar 2019 befand sich der magnetische Norden laut NCEI bei 86,54 N 170,88 E im Arktischen Ozean. (Der magnetische Süden stimmt ebenfalls nicht mit dem geografischen Süden überein. Er befand sich ab Februar 2019 bei 64,13 S 136,02 E vor der Küste der Antarktis.)

Wissenschaftler veröffentlichen alle fünf Jahre eine neue Version des World Magnetic Model, daher wurde dieses Update für 2020 erwartet. Im Februar 2019 mussten sie jedoch aufgrund des schnellen Clips der Bewegungen des magnetischen Nordens vorzeitig ein Update veröffentlichen. Das Modell 2020 zeigt die "Blackout Zone" um den magnetischen Norden, in der Kompasse unzuverlässig werden und aufgrund der Nähe zum wahren Norden zu versagen beginnen. Die neuen Karten zeigen laut Newsweek auch den magnetischen Nordosten des Nullmeridians, eine Grenze, die der Pol im September 2019 überschritten hat. Der Hauptmeridian oder Greenwich-Meridian ist der Meridian, der 1884 als offizielle Markierung für Null Grad, Null Minuten und Null Sekunden festgelegt wurde. Er verläuft durch das Royal Observatory in Greenwich in England.

Es ist derzeit unklar, ob die Magnetpole der Erde auf ein Flip-Flop zusteuern - nach Norden und Süden wechseln - oder ob sich das Magnetfeld bald wieder verstärken wird. Beide Ereignisse ereigneten sich in der Erdgeschichte ohne nennenswerte Auswirkungen auf die Biologie. Moderne Navigationssysteme stützen sich jedoch auf den magnetischen Norden und müssen neu kalibriert werden, wenn die Pole weiter wandern. Zum Beispiel mussten Flughäfen bereits einige ihrer Landebahnen umbenennen, deren Namen auf Kompassrichtungen basieren.

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