Alte Überschwemmungen auf dem Mars

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Perspektivische Ansicht einer alten Au auf dem Mars. Bildnachweis: ESA. Klicken um zu vergrößern.
Dieses Bild, das von der hochauflösenden Stereokamera (HRSC) an Bord des Mars Express-Raumfahrzeugs der ESA aufgenommen wurde, zeigt eine große Vertiefung namens Iani Chaos und den Oberlauf eines großen Abflusskanals namens Ares Vallis.

Bildstreifen wurden im Oktober 2004 auf drei Umlaufbahnen aus einer Höhe von 350 Kilometern mit einer Auflösung von 15 Metern pro Pixel aufgenommen. Die Streifen wurden dann auf ein Mosaik abgestimmt, das einen Bereich von 17,5? westliche Länge bis 3? Norden. Die Iani Chaos Depression? 180 Kilometer lang und 200 Kilometer breit? ist durch eine 100 Kilometer breite Übergangszone mit dem Beginn von Ares Vallis verbunden.

Von hier aus setzt Ares Vallis seinen etwa 1400 Kilometer langen Kurs durch das alte Hochland von Xanthe Terra fort, das von bis zu 2000 Meter hohen Talflanken begrenzt wird. Schließlich mündet Ares Vallis in Chryse Planitia.

Dieses Bild beleuchtet die komplexe geologische Geschichte des Mars. Ares Vallis ist einer von mehreren großen Abflusskanälen auf dem Mars in dieser Region, die sich vor Milliarden von Jahren gebildet haben. Viele Oberflächenmerkmale deuten darauf hin, dass die Erosion großer Wasserflüsse Ares Vallis in die Marslandschaft geschnitzt hat.

Höchstwahrscheinlich liefen gigantische Überschwemmungen bergab und schnitzten eine tiefe Schlucht in Xanthe Terra. Von den Talflanken erodierte Steine ​​wurden in kleinere Fraktionen gemahlen und im fließenden Wasser transportiert.

Schließlich wurde diese Sedimentfracht weit nördlich an der Mündung des Ares Vallis in der Chryse-Ebene abgelagert, wo der Mars Pathfinder der NASA 1997 landete, um mit seinem kleinen Sojourner-Rover nach Wasserspuren zu suchen.

Die im Bild gezeigte Szene zeigt die Übergangszone zwischen Iani Chaos und Ares Vallis. Eine chaotische Verteilung einzelner Fels- und Hügelblöcke bildet ein gestörtes Muster. Diese? Knöpfe? sind mehrere hundert Meter hoch. Wissenschaftler vermuten, dass sie Überreste einer bereits existierenden Landschaft sind, die zusammenbrach, nachdem sich unter der Oberfläche Hohlräume gebildet hatten.

Die langgestreckte Krümmung von Merkmalen, die sich von Süden nach Norden erstrecken, sowie Terrassen, stromlinienförmige „Inseln“ und die glatte, flache Oberfläche in der Talmitte sind starke Hinweise darauf, dass fließendes Wasser das Tal schnitzte.

Eis, das in möglichen Hohlräumen im Mars-Hochland gespeichert ist, könnte durch vulkanische Hitze geschmolzen sein. Beim Ausgießen wäre das schmelzende Wasser der bereits vorhandenen Topographie ins nördliche Tiefland gefolgt.

Hundert Kilometer weiter mündet ein zehn Kilometer breiter Talarm von Westen in Ares Vallis. Große Mengen Wasser aus Aram Chaos (außerhalb des Bildes) schlossen sich dem Strom von Ares Vallis an. Fächerförmige Ablagerungen auf dem Talboden sind die Überreste von Erdrutschen an den Nordflanken.

An den frisch erodierten Klippen sind mögliche Lavaschichten sichtbar: Solche Schichten sind fast überall in Xanthe Terra zu finden. Weiter flussabwärts mündet ein weiterer Talzweig von Osten in Ares Vallis, nachdem er einen erodierten Einschlagkrater in Xanthe Terra passiert hat. Westlich von Ares Vallis verläuft parallel zum Haupttal ein subtileres Flussbett.

Das Experiment mit hochauflösender Stereokamera (HRSC) auf der Mars Express Mission der ESA wird von Principal Investigator (PI) Prof. Dr. Gerhard Neukum geleitet, der auch für das technische Design der Kamera verantwortlich ist. Das Wissenschaftsteam des Experiments besteht aus 45 Co-Ermittlern aus 32 Institutionen und zehn Nationen.

Die Kamera wurde am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unter der Leitung des PI entwickelt und in Zusammenarbeit mit Industriepartnern (EADS-Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH und Jena-Optronik GmbH) konstruiert.

Originalquelle: ESA-Pressemitteilung

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