Astronomen haben lange geglaubt, dass sich Kugelsternhaufen aus einer einzigen Staub- und Gaswolke gebildet haben. Neue Beobachtungen des Hubble-Weltraumteleskops zeigen jedoch, dass dies nicht immer der Fall ist - im Cluster NGC 2808 gab es drei verschiedene Perioden der Sternentstehung.
Kugelsternhaufen sind einige der ältesten Objekte im Universum und bilden sich kurz nach dem Zusammentreffen ihrer Elterngalaxien. Es sind kompakte Schwärme mit Hunderttausenden von Sternen, die durch die gegenseitige Schwerkraft zusammengehalten werden. Die traditionelle Ansicht ist, dass diese Cluster zusammen aus demselben Material zur selben Zeit gebildet wurden und sich dann im Laufe der Zeit zusammen entwickelten.
Diese neuen Hubble-Beobachtungen zeigen, dass es im Kugelsternhaufen NGC 2808 eindeutig drei verschiedene Populationen von Sternen gibt. Alle Sterne haben sich innerhalb von 200 Millionen Jahren voneinander gebildet. Jede Generation enthält eine andere Mischung von Chemikalien mit zunehmenden Mengen an Helium.
Eine Theorie besagt, dass die Cluster über diese anfängliche Periode der Sternentstehung hinaus an großen Gasmengen hingen. Ein Ereignis oder Stoßwellen von Supernovae könnten dieses Gas kollabiert haben und schwerere Elemente untermischen, um zusätzliche Sterne zu erzeugen. Eine andere Möglichkeit ist, dass NGC 2808 überhaupt kein Kugelsternhaufen ist, sondern eine alte Zwerggalaxie, die bei der Erfassung durch die Milchstraße größtenteils von ihrem Material befreit wurde.
Originalquelle: Hubble-Pressemitteilung